“Wenn es zu einer Entscheidung kommt, dann ist es gut, wenn man zwischen Vanille und Schokolade wählen kann. Und wenn die Kosten hoch sind, sollte man auch noch Erdbeer zur Auswahl haben”. So beschreibt Lee Iacocca, ehemals Präsident von Ford, die Ausgangsbasis für wichtige Entscheidungen. Die Apothekerinnen und Apotheker, die aktuell zum Abschluss eines Vertrags zum Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) gedrängelt werden, befinden sich dagegen in einer Welt, in der es nur Vanille gibt. Ein suboptimaler Zustand, da es bei der Entscheidung für den Anschluss an die TI um Tausende von Euros geht.
Warum die Eile?
Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) zwingt die Apotheken, sich bis zum 30. September 2020 an die Telematikinfrastruktur (TI) anzubinden. Damit möchte der Gesetzgeber die Grundlagen für eine intensivere Kooperation zwischen Arztpraxen und Apotheken legen, die beispielsweise gemeinsam die Medikationspläne der Patienten pflegen oder Verordnungen über ein E-Rezept austauschen sollen.
Um überhaupt Daten miteinander über die TI auszutauschen, brauchen alle Teilnehmer einen Telematik-Konnektor, der den Zugriff in das gesicherte Netz der TI herstellt. Ein Großteil der Arztpraxen wurde bis Ende 2019 bereits mit dieser Hardware ausgestattet. Leider können Ärztinnen und Ärzte damit bisher ausschließlich die Funktionen des Versicherten-Stammdaten-Managements (VSDM) nutzen. Damit der Datenaustausch mit weiteren – patientenorientierten – Funktionen wie Medikationsplan (eMP) oder Notfalldatensatz (NFDM) in Fahrt kommt, sollen nun auch schnellstens die Apotheken angebunden werden.
Warten auf den Konnektor
Um diese zusätzlichen Funktionen zu nutzen, brauchen Arztpraxen und Apotheken aber sogenannte E-Health-Konnektoren. Die aktuell erhältlichen TI-Konnektoren sind dazu technisch nicht in der Lage. Sie benötigen Updates oder müssen sogar komplett getauscht werden. Dennoch werden vielen Apotheken derzeit TI-Konnektoren angeboten, obwohl momentan noch kein E-Health-Konnektor eine Zulassung für den Produktivbetrieb hat.
Zwar sichern die Hersteller zu, dass der TI-Konnektor ganz leicht mit einem Update zum E-Health-Konnektor aufgewertet werden kann, das technische Risiko und der Umstellungsaufwand liegen aber letztlich beim Erwerber. Und auch das finanzielle Risiko – die Variante TI-Konnektor mit Update – ist derzeit noch nicht von der Refinanzierungsvereinbarung erfasst. Eine Apotheke, die sich einen solchen TI-Konnektor anschafft, bleibt möglicherweise auf den Kosten sitzen. Das gibt der Vanille irgendwie einen Geschmack nach Fisch…
Abwarten ist keine Option
Nichts zu tun scheint da die bessere Alternative zu sein, und so raten die Apotheken-Verbände Ihren Mitgliedern zu warten. Angesichts der Unsicherheit der Lage scheint das eine valide Option, wäre da nicht der enge Zeitplan – schließlich müssen in den kommenden neun Monaten knapp 20.000 Apotheken angeschlossen werden. Da sind schon jetzt Terminschwierigkeiten im Sommer abzusehen. Und dann wäre da noch der Förderanspruch – gut 3.600 Euro werden jeder angeschlossenen Apotheke nach dem ersten Quartal der Anbindung an die Telematikinfrastruktur mindestens erstattet. Die Hersteller von Apothekensoftware locken aktuell mit “Frühbucherangeboten”, deren Preise aber schon jetzt deutlich über den Förderbeträgen liegen. Nicht ohne Grund ist also zu befürchten, dass es für die Apotheken nach Auslaufen dieser besonderen Angebote noch teurer wird.
Schoko mit Sahne
Ist die einzige Option also teure Vanille mit Fischgeschmack? Mit RED telematik gibt es eine echte Alternative mit Schokogeschmack, Sahne und einer Kirsche obendrauf. Dabei muss die Apotheke keinen eigenen Telematik-Konnektor anschaffen, sondern wird an unsere Konnektorenfarmen im Rechenzentrum angeschlossen. Wir übernehmen nicht nur Betrieb, Wartung und alle Updates, sondern auch die zukünftige Umstellung auf die Generation der eHealth-Konnektoren. Damit übernimmt RED nicht nur alle Risiken für Anschaffung und Betrieb, sondern kann durch die Ressourcenbündelung auch noch ein Frühbucher-Angebot machen, das seinen Namen wirklich verdient. Tatsächlich kostet RED telematik für eine Apotheke rund € 817,- weniger als die pauschale Erstattung. Am Ende verdient man also sogar noch Geld. Da ist Abwarten wirklich keine Option mehr.