4. März 2024
Aktuell sind nur sehr wenige Alten- und Pflegeheime an die Telematikinfrastruktur angeschlossen. Die allermeisten Einrichtungen haben deshalb noch keinen Zugriff auf KIM – sie können die E-Rezepte ihrer Bewohner weder empfangen noch an die Apotheke ihrer Wahl übermitteln. Aufgrund von Beschränkungen in der gematik-Spezifikation ist auch die Rezept-Übertragung via CardLink durch einen Boten oder die Heimleitung faktisch nicht möglich. Daher müssen Apotheken nun einen anderen Weg finden, um die E-Rezepte von Heimbewohnern schnell und effizient zu verarbeiten. Genau hier kommt “RED telematik safe” ins Spiel: Mit der kürzlich veröffentlichten Lösung lassen sich nicht nur E-Rezept-Ausfälle effektiv vermeiden, sondern elektronische Verordnungen aus dem Heim direkt in die Apotheke übertragen. Die Folge: Die E-Rezepte können bereits direkt nach dem Einlesen der eGK im Heim in der Warenwirtschaft weiterverarbeitet werden. Dadurch sparen Apotheken viel Zeit, und es ist eine viel effizientere Arzneimittelversorgung möglich.
Im Rahmen der Heimversorgung dürfen niedergelassene Ärzte ausgestellte E-Rezepte nicht direkt an eine Apotheke übermitteln – das hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) zuletzt nochmals betont. Stattdessen müssen die Heime die elektronischen Verordnungen ihrer Patienten selbst an die Apotheke übertragen. Das ist problematisch, da ein Großteil der Alten- und Pflegeheime noch nicht an die Telematikinfrastruktur angeschlossen ist und somit keinen Zugriff auf KIM (Kommunikation im Medizinwesen) hat. Die Heime haben also keine Möglichkeit, E-Rezepte von Arztpraxen via KIM zu empfangen und an die Apotheken weiterzuleiten.
Erschwerend kommt hinzu, dass das neue CardLink-Verfahren (sprich: die E-Rezept-Übertragung an die Apotheke per Smartphone-App) nicht für die Heimversorgung geeignet ist. Das liegt an einer neuen Spezifikation der gematik, die vorsieht, dass maximal zehn eGK mit einem CardLink-Nutzerkonto verknüpft werden können. Um E-Rezepte an die Apotheken zu übermitteln, wären angesichts von (oft) hunderten Heimbewohnern folglich sehr viele CardLink-fähige Smartphones erforderlich. Das lässt sich in einem Pflegeheim nicht realisieren.
Einen Weg, die ausgestellten E-Rezepte der Heimbewohner schnell, sicher und digital an die Apotheke zu übertragen, gibt es aber dennoch: RED telematik safe.
Ein Produkt – zwei Einsatzmöglichkeiten
Eigentlich handelt es sich bei RED telematik safe um einen separaten und 100 % redundanten TI-Anschluss, der sofort einsatzbereit ist, falls der E-Rezept-Abruf über das Hauptsystem aufgrund von Störungen nicht funktioniert. Für die Dauer der Unterbrechung lassen sich einzulösende E-Rezepte über RED telematik safe aus der TI abrufen. Diese werden dann auf einem Computer am HV dargestellt und später – nach Wiederherstellung der Haupt-TI-Verbindung – direkt in die Warenwirtschaft übertragen.
So funktioniert die Heimversorgung mit RED telematik safe:
- Ein Bote fährt ins Heim und nimmt einen Laptop mit, auf dem RED telematik safe installiert ist. Mithilfe eines angeschlossenen Kartenterminals liest er dort die eGK der Patienten ein.
- Sofort nach dem Einlesen der eGK wird das E-Rezept via RED telematik safe in die Apotheke übermittelt. Die eGK verbleibt bei den Patienten im Heim.
- Das E-Rezept kann direkt in der Warenwirtschaft verarbeitet werden, und ein Bote bringt die verschriebenen Arzneimittel in das Heim.
Die Apotheke “verliert” mit RED telematik safe also keine Zeit, während der Botendienst unterwegs ist. Stattdessen startet die Verarbeitung der abgerufenen E-Rezepte im Warenwirtschaftssystem ohne Verzögerung, wodurch die Apotheke die Arzneimittel schneller bereitstellen kann. Insbesondere Apotheken, die gleich mehrere Heime beliefern, arbeiten dadurch zeit- und ressourcenschonender und gewährleisten eine insgesamt effizientere Versorgung aller Heimbewohner.
“Man muss es ganz klar so sagen: Bei der Planung und Umsetzung der E-Rezept-Pflicht wurde die Heimversorgung zu lange ignoriert. Deshalb ist jetzt die Kreativität einzelner Apotheken gefragt, bis in einigen Jahren alle Pflegeeinrichtungen an die TI angeschlossen sind. RED telematik safe hilft in diesem Zusammenhang allen Apotheken, die E-Rezepte von Heimbewohnern effizient zu verarbeiten – und sich gleichzeitig vor TI-bedingten Störungen beim E-Rezept-Abruf zu schützen. RED telematik safe ist schließlich beides: digitale Heimversorgungslösung und E-Rezept-Ausfallschutz für Apotheken.”
Jochen Brüggemann, Geschäftsführer RED